Politik

USA geben offen zu: Ja, wir haben den Islamischen Staat (IS) mitaufgebaut

Aussagekräftiges Bekenntnis


Bildmontage (Quelle: Roland Kreisel)
GDN - Bisher galten Aussagen wie - "die USA selbst habe den Islamischen Staat (IS) aufgebaut" - als Verschwörungstheorie oder gar als USA-feindlich. Doch unlängst hat McCain, ein Senator aus Arizona, öffentlich in einem TV-Interview zugegeben, dass dies doch der Wahrheit entspricht.
Im Folgenden der originale Wortlaut, in deutscher Übersetzung, dieses hoch interessanten und aussagekräftigen Interviews.

Fox Moderator
Ich bin besorgt über die syrischen Rebellen und den Waffenstillstand mit ISIS.

McCain
Das ist falsch, das ist nicht die Wahrheit. Der Bericht ist mir gleichgültig. Ich kenne diese Leute sehr genau. Wir stehen die ganze Zeit mit diesen Leuten in Kontakt. Aber lasen Sie mich auch sagen - wenn wir in diesem Konflikt genau so vorgehen, dann erinnert das an Vietnam, nämlich eine allmähliche Eskalation, was mit einer der schlimmsten Niederlagen geendet hat, die Amerika je erlebt hat.
Fox Moderator
Lassen Sie uns darüber sprechen, was ihr Kollege Senator Rand Paul heute gesagt hat, dass es falsch ist Waffen zu liefern, weil die meisten Waffen, die wir geliefert haben in die Hände der ISIS gefallen sind, dass ISIS ihnen die Waffen einfach wegnimmt und wir tatsächlich irrtümlich radikale Kräfte unterstützen.

McCain
Ist Rand Paul jemals in Syrien gewesen? Hat er ISIS getroffen, hat er jemals mit irgendjemand von diesen Leuten gesprochen? Wir werden eine Auseinandersetzung haben, weil es falsch ist. Das ist derselbe Rand Paul, der zuerst gesagt hat wir hätten im Mittleren Osten gar nichts zu suchen. Das ist nicht die Wahrheit. Ich kenne diese Leute sehr genau. Ich stehe die ganze Zeit mit diesen Leuten in Kontakt.
In einem anderen Interview sagte McCain: “Hillary Clinten hat bereits ein Treffen im Weißen Haus vor 2 Jahren erwähnt, bei dem jeder der nationalen Sicherheitsberater empfohlen hat ISIS zu bewaffnen. Und der Präsident hat alleine die Entscheidung getroffen, dies nicht zu tun. Nachdem er die Entscheidung getroffen hatte, Syrien nicht zu bombardieren, und dass, nachdem er gesagt hatte, dass Syrien die rote Linie bereits beschritten hätte.“
Stunden vor dem Interview mit McCain hatte auch Thomas McInerney, Generalleutnant der US-Luftwaffe Fox ein Interview gegeben:

Fox Moderator
Wir bewaffnen jetzt sogenannte gemäßigte Rebellen in Syrien. In der vergangenen Woche gab es Berichte, dass die Freie Syrische Armee FSA, scheinbar an Entführungen von 40 US-Peacekeepern auf dem Golan beteiligt war. Sind dies etwa Leute, die wir mit Waffen unterstützen wollen?
Thomas McInerney
"In Syrien haben wir, meiner Meinung nach, in einigen Fällen die falschen Leute unterstützt. Wir haben Leute im falschen Teil der Freien Syrischen Armee unterstützt. Und hier wird klar, dass einige der Waffen aus Bengasi in die Hände von ISIS gelangt sind. Wir haben also geholfen, ISIS aufzubauen. Diese Gefahr besteht, da muss ich Ihnen Recht geben. Wir müssen ISIS bekämpfen ohne Assad zu unterstützen. Und wir können das tun, in dem wir die Teile der ISIS-Elemente bekämpfen, die im Irak angreifen. Darauf sollten wir uns konzentrieren und zwar jetzt.“
Im Klartext bedeutet dies, dass die USA aus geopolitischen Gründen ganze Länder und Regionen, deren Präsidenten ihnen ein Dorn im Auge sind, destabilisieren. Sie machen dies damit, in dem sie die dortigen rebellischen Oppositionsgruppen mit Waffen und Ausbildungen stärken und aufbauen. Dass diese oppositionellen Kräfte außer Kontrolle geraten und sich verselbstständigen und im Endeffekt auch gegen die sogenannte westliche Welt agieren, nehmen die USA oft und gerne in Kauf. Denn dies scheint ein ganz normales dazugehöriges Berufsrisiko zu sein.
Die “Solidarwerkstatt Österreich“ schrieb vor kurzem auf ihrer Homepage folgendes: “Die westlichen Großmächte haben IS(IS), Al Kaida & Co. groß gemacht bzw. die Voraussetzung für ihr Entstehen geschaffen.“

Sie begründeten dies mit folgenden Argumenten:

“Erst durch den Einmarsch der USA und ihrer Verbündeten in den Irak, der seit 2003 rund einer Million Menschen das Leben gekostet hat, wurde der Irak zur Brutstätte von fundamentalistischen Gotteskriegern, nicht zuletzt von ISIS bzw. des Islamischen Staates (IS).

Der Westen hat beim Krieg gegen Libyen die Rolle der Luftwaffe für Al-Kaida-Verbände übernommen. Heute ist Libyen zum Tummelplatz für rivalisierende djiadistische Milizen geworden. Viele von ihnen kämpfen nun in Syrien.
EU und USA haben den Krieg in Syrien nach Kräften angeheizt, um das Assad-Regime zu Fall zu bringen. Die Westmächte haben von Anfang an versucht, die berechtigten Proteste gegen das Assad-Regime zu militarisieren, um friedliche und gewaltfreie Oppositionskräfte an den Rand zu drängen. Damit haben sie dem religiösen Fanatismus freie Bahn verschafft. Auch der IS und seine Vorläufer kamen über die Westfreunde der “Freien Syrischen Armee“ in den Besitz westlicher Waffen. IS-Kämpfer wurden in Trainingscamps in den Nachbarstaaten Syriens ausgebildet. Die Ausbildner stammen aus den USA, Frankreich und Großbritannien.
IS und andere djihadistische Gruppen wurden und werden von den Golfdespotien, vor allem Saudi-Arabien, aber auch vom AKP-Regime in der Türkei finanziell, logistisch und militärisch unterstützt. Mehr als 90% der Waffen, die Saudi-Arabien, Katar, Kuwait, Türkei, usw. beziehen, stammen wiederum aus EU-Staaten bzw. den USA.

Nicht zuletzt hat die Aufhebung des EU-Waffen- und Ölembargos gegenüber den von der Opposition besetzten syrischen Gebieten Geld in die Kassen und Waffen in die Arsenale der Gotteskrieger gespült.“
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.