Politik

Türkei, die Kurden, Syrien, der IS und Österreich

IS-Kämpfer mit StG 77


GDN - Am Dienstag, 14. Oktober 2014, griff die Türkei in den IS-Konflikt ein. Doch angegriffen wurde nicht der IS, sondern die PKK und damit auf die Kurden im Osten der Türkei. Das gleicht einer Entscheidung welche die Erdogan Regierung getroffen hat, sie solidarisiert sich mit den IS-Milizen.
Erdogan kämpft jetzt also im Bündnis mit dem IS gegen die Kurden in der Türkei und in Syrien. Auch in der Türkei solidarisieren sich immer mehr Menschen mit den IS-Milizen. Wenn man die Lage der Radikalisierung nicht baldigst in den Griff bekommet, kann dies noch zu einer größeren Eskalation führen. Peter Pilz von den österreichischen Grünen macht sich Sorgen, dass der Konflikt auch bei uns ausgetragen wird. Auf seiner Facebook-Seite postete Pilz: “Jetzt, wo ISIS und Erdogan auf Eskalation setzen, ist es für uns alle wichtig ihnen nicht in die Falle zu gehen.“
Österreich beteiligt sich zwar nicht militärisch am Kampf gegen den IS, aber politisch, denn Österreich hat sich auch der Anti-IS-Allianz angeschlossen. Seither ist auch hierzulande das potentielle Risiko von Anschlägen größer geworden. Auch Peter Gridling, Chef der österreichischen Terrorbekämpfung, erkennt einen deutlichen Anstieg an jungen radikalisierten Moslems in Österreich. Zudem warnt er vor den Heimkehrern aus den Kriegsgebieten.
Darüber hinaus besteht auch die Gefahr, dass die Auseinandersetzungen zwischen Türken und Kurden auch bei uns ausgetragen werden. Nach der Meinung von Peter Pilz ist das vorgehen von Erdogan ein Angriff auf uns alle, er schrieb weiter: “Erdogan und ISIS greifen uns an - unsere Grundwerte und unsere Art zu leben. Meinungsvielfalt und Toleranz. Die Achtung vor jeder Minderheit. Die Ablehnung jeder Gewalt wenn sie nicht durch Verfassung und Gesetz legitimiert und genau kontrolliert ist. Und vor allem: unsere Freiheit so zu leben wie wir wollen. Wenn sich jetzt hier bei uns Kurden gegen Türken, Türken gegen Kurden und wir alle uns gegeneinander aufhetzen lassen, dann haben die Hetzer schon halb gewonnen.“
Ende letzter Woche sorgte in Zusammenhang mit IS, ein österreichisches Sturmgewähr für aufsehen. Karl Wendl von “Österreich“ hatte brisante Fotos gefunden und veröffentlicht. Darauf zu sehen ist der ISIS-Kämpfer Baghdadi Abu Ubaidah und sein 10jähriger Sohn. Nach Angaben der IS zufolge, sind die zwei vor einigen Wochen getötet worden. Das brisante an den Fotos ist, dass der junge Abu Ubaidah ein StG 77 Sturmgewähr von Steyer trägt. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie diese österreichische Sturmgewähr zu ISIS-Kämpfern gekommen ist. Das möchte Peter Pilz von den Verantwortlichen auch wissen: der Innenministerin, dem Außenminister und dem Verteidigungsminister.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.