Politik
Droht in absehbarer Zeit der Zusammenbruch der Eurozone?
EU-Kommissar Andor sprach klare Worte

Bildmontage (Quelle: Roland Kreisel)
GDN -
EU-Kommissar László Andor sprach im Juni dieses Jahres vor der “Hertie School of Governance“ in Berlin deutliche Worte zum Thema Eurokrise. Seiner Aussage nach, ist die Europäische Union in ihrer derzeitigen Konstellation nicht überlebensfähig.
Bisher wurde der wahre Zustand der Eurozone anscheinend sehr erfolgreich verschleiert. Mehr noch, es sieht so aus, als ob man alles getan hat um zu signalisieren, dass alles in Ordnung ist. Doch dieses Jahr stellte sich heraus, dass die Dinge doch etwas anders sind. Auch wenn man versuchte die Rede von EU-Kommissar László Andor, die er im Juni 2014 vor der “Hertie School of Governance“ in Berlin gehalten hat, keine Aufmerksamkeit zu schenken, steht sie dennoch im Raum. In Bezug auf die aktuelle Lage Europas sagte er klar und deutlich: “In ihrer aktuellen Form ist die Europäische Union nicht überlebensfähig.“
Das sind sehr verständliche und drastische Worte. Er begründet diesen Umstand damit, dass die Schulden der Finanzmärkte zu Staatsschulden umgewandelt worden sind. Dadurch, so Andor, “ist die Eurozone zu einem Club geworden, in dem Schuldner und Gläubiger gegeneinander stehen. Der Euro ist zur Falle geworden, weil die Mitgliedsstaaten ihre Währungen nicht mehr abwerten konnten und gleichzeitig gezwungen waren, einer strengen Fiskal-Politik zu folgen.“
Zudem prognostizierte Andor fast schon prophetisch, dass die EU nicht allzu lange mit dem Risiko eines Zusammenbruchs der gemeinsamen Währung leben könne, denn dies würde den sozialen und politischen Zusammenbruch bedeuten.
Zudem prognostizierte Andor fast schon prophetisch, dass die EU nicht allzu lange mit dem Risiko eines Zusammenbruchs der gemeinsamen Währung leben könne, denn dies würde den sozialen und politischen Zusammenbruch bedeuten.
Bestätigt werden die Aussagen von Andor vom aktuellen Quartalsbericht (Stand Oktober 2014) über die Beschäftigungssituation und die soziale Lage in der EU. Sie weist nur eine zaghafte Erholung auf. Denn laut dem Bericht zufolge, ist die wirtschaftliche Erholung, welche im Frühjahr 2013 eingesetzt hat, weiterhin fragil. Ungewiss bleibt auch weiterhin wie sich die Beschäftigungssituation in nächster Zeit entwickeln wird. Die Arbeitslosenzahlen bewegen sich aktuell immer noch nahe an den historischen Höchstständen. Das sind sozusagen die wesentlichen Ergebnisse des jüngsten Quartalsberichts der EU-Kommission über die Beschäftigungssituation und die soziale Lage.
Doch Andor hatte in seiner Rede natürlich auch gleich eine Lösung parat; Er bekundete, dass der endgültige Zerfall der Euro-Zone nur durch noch mehr Integration der einzelnen Euroländer verhindert werden kann. Mit der “Integration der einzelnen Euroländer“ meinte Andor die Föderalisierung der EU. In anderen Worten ausgedrückt; die politische Union, den Zusammenschluss zu einem einzigen Staatenbund oder anders formuliert die "Vereinigten Staaten von Europa". Doch dies würde letztlich bedeuten, dass sämtliche EU-Länder ihre Souveränität an Brüssel, also an die EU-Kommission, abgeben müssten und das bedeutet wiederum die Auflösung der Nationalstaaten.
Schenkt man den Aussagen von Andor glauben, scheint es für Europa nur zwei Zukunftsvisionen zu geben. Entweder den totalen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Zusammenbruch, oder die Fusion zu einem zentralistischen Superstaat. Eines scheint jedoch schon jetzt festzustehen, egal in welche Richtung Europa gehen wird, viel Zeit bleibt nicht über, denn die Euro- & EU-Krise nimmt weiterhin ihren Lauf.
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