Politik

Kanadas Wirtschaft rüstet sich für CETA und plant einen Ölhafen in Schutzgebi

Europa ist mitverantwortlich


Bildmontage (Quelle: Roland Kreisel)
GDN - Noch ist das Freihandelsabkommen mit Kanada (CETA) von den Parlamenten noch nicht Ratifiziert, möchte man in Kanada schon einen alten Ölhafen ausbauen. Allerdings in bzw. in der Nähe eines großen Arten und Landschaftsschutzgebietes.
Im nördlichsten Teil Kanadas befindet sich die Hudson Bay. Ein über 1,23 Millionen Quadratkilometer großes Randmeer. Anteil an der die Hudson-Straße, welche die Meeresbucht mit dem Atlantik verbindet haben die kanadischen Provinzen Manitoba, Ontario, Québec sowie das Territorium Nunavut. In dem Gebiet der sehr großen Bucht befinden sich gleich mehrere Schutzgebiete.
Der größte und nördlichster Park Ontarios, der Polar Bear Provincial Park mit einer Fläche von rund 23.552 Quadratkilometer, dient dem Schutz der dortigen Eisbärenpopulation. Dann gibt es noch in Manitoba den noch bedeutungsvolleren Wapusk-Nationalpark mit rund 11.500 Quadratkilometer und nordwestlich der Bucht liegt dann noch der Ukkusiksalik-Nationalpark mit einer Fläche von 20.000 Quadratkilometer.
Der einzige arktische Hafen Kanadas befindet sich in Churchill. Speziell die Hudson Bay ist aber jetzt schon durch den Klimawandel in Mitleidenschaft gezogen, immer länger bleibt die Bucht eisfrei. Dieser Umstand macht diese Gegend jetzt für die Wirtschaft interessant. Denn der günstigste Weg, kanadisches Erdöl nach Europa zu verschiffen, ist die Route Churchill-Antwerpen.

Die US-amerikanische Firma Omnitrax, die den Hafen und die dazugehörige Eisenbahntrasse um einen symbolischen Dollar von der Regierung gekauft hat, möchte diesen Hafen nun ausbauen. Dieser Hafen soll nun das Sprungbrett für das Ölgeschäft mit Europa werden, denn damit würde das Geschäft so richtig gewinnbringend werden.
Doch die Bewohner von Churchill stehen dem Vorhaben skeptisch gegenüber. Aus gutem Grund, denn es reicht ein Unfall und das Tier- und Landschaftsschutzgebiet wäre für immer zerstört. Natürlich hätte der Ausbau des Hafens auch massive Auswirkungen auf den Tourismus, von dem die Region lebt. Diese Einwände und Bedenken sind wohl berechtigt, denkt man nur daran, dass es in der Vergangenheit schon mehrere Unfälle auf dieser Bahnlinie gegeben hat, die aber allesamt verschwiegen oder verharmlost worden sind.
Dieser Vorbote von CETA macht deutlich, wie genau man es mit dem Naturschutz nimmt und wie man anscheinend mit Schutzgebieten umgeht, wenn es um wirtschaftliche Interessen geht. Zweifelsfrei trägt natürlich auch Europa eine gewisse Mitverantwortung an der Zerstörung von Arten- und Landschaftsschutzgebieten. Doch dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, was auch mit europäischen Landschafts- und Naturschutzgebieten geschehen könnte, hat man erst einmal wirtschaftliche Interessen gewittert.
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